Mitfiebern

Sonntag, 24. Juni, Parkplatz der Markthalle Rothenthurm: Seit 9 Uhr wird hier um Punkte, Millimeter und Sekunden gekämpft. „An den kantonalen Ausscheidungen werden die geschicktesten TraktorfahrerInnen jeder Sektion ermittelt, die an der Schweizer Meisterschaft mitmachen dürfen“, sagt der Präsident der Sektion Schwyz/Uri, Armin Brun. «Teilnahmeberechtigt sind TraktorfahrerInnen ab dem

14. Altersjahr mit gültigem Fahrausweis Kat. G oder höher.» Der Ausweis muss mitgebracht werden. Die besten aus den drei Kategorien Junioren, Frauen und Elite qualifizieren sich an den Sektionswettkämpfen für die Schweizer Meisterschaft 2019.

 

Neun Posten

Acht Posten und eine theoretische Prüfung sind zu bewältigen. Viel Geschick erfordern das rückwärts Einparken mit Traktor und Ladewagen, das Kreisfahren rückwärts oder das millimetergenaue Ablegen einer Siloballe vor einem Absperrgitter, selbstverständlich rückwärts. Oliver Zehnder, Mitglied des Vorstands der Sektion Schwyz/Uri hat den Parcours mitaufgebaut:«Für uns ist es wichtig,

dass die Aufgaben praxisnah sind. Die Arbeit mit dem Frontlader oder das Manövrieren mit Siloballen gehören zum Alltag.»

Am Theorieposten werden die Kenntnisse der Verkehrsregeln und das Wissen über Verkehrssicherheit getestet (Ladungssicherung, Bremswirkung usw.).

 

Harassen stapeln

Bereits der erste Posten bietet eine knifflige Aufgabe. Mit einem Bagger muss von einem Palettenturm eine Palette mit vier auf Eisenrohren platzierten Bällen angehoben und auf einem zweiten Palettenturm abgelegt werden. Dabei dürfen die Bälle nicht aus der Halterung fallen. Eine knifflige Aufgabe, die in zwei Minuten zu lösen ist. Buben messen die Zeit, geben das Startkommando und informieren die Teilnehmenden über ihr Zeitbudget. «Noch eine Minute», ruft ein Bub. Der Fahrer im Bagger hat eben die oberste Palette mit den vier Bällen vorsichtig vom Palettenstapel gehoben. Hochkonzentriert schwenkt er mit dem Joystick den Baggerarm zur Seite, hält die Palette immer waagrecht in der Luft, damit keine Bälle herunterkullern. Kollegen fiebern mit, schauen gebannt zu. Sachte legt der Fahrer die Pallette ab, zieht vorsichtig die Palettgabel zurück. Die Bälle wackeln bedenklich, der pinkfarbene Tennisball fällt aus der Halterung. «Das gibt 50 Punkte Abzug», sagt der Postenchef und notiert 150 von 200 möglichen Punkten auf dem Wettkampfblatt.

 

Wippe und Heisser Draht

Die Wippe gehört zum Standardprogramm jedes Geschicklichkeitsfahren, ist spektakulär, spannend und zieht viel Publikum an. Das Ausbalancieren eines tonnenschweren Traktors erfordert feinsten Umgang mit Kupplung und Gas. Der Postenchef Markus Petrig erklärt: «Jedes Mal wenn die Rampe zu Boden schlägt, gibt es vom Guthaben von 200 Punkten 40 Punkte Abzug.» Eben hat ein Fahrer mit seinem Hürlimann-Traktor die Balance fast erreicht, die hintere Rampe hebt sich langsam. «Nach vorne lehnen, nach vorne lehnen!“» ruft das Publikum. Starke Nerven und ein bisschen Glück erfordert auch der Posten «Der heisse Draht». Hier müssen die Teilnehmenden mit dem Frontlader, an dem einen Ring befestigt ist, einer sieben Meter langen Drahtlinie folgen. Jedes Touchieren erzeugt einen lauten Hupton und gibt 25 Strafpunkte.

Das Traktoren-Oldtimer-Team «Gross am Sihlsee» ist Mitorganisator, führt die Festwirtschaft und zeigt eine Reihe historischer Traktoren aus seiner Sammlung. Alle auf Hochglanz poliert, einige mit Blumen verziert. Legendäre Hürlimann-Traktoren, aber auch Ferguson-, Ford-, Bührer, Grunder-, Styer und Deutz- und Aebi-Traktoren werden präsentiert. «Schau mal Papa, ein Traktor aus dem Jahr 1939!» ruft ein 10-Jähriger begeistert. Ein brauner Bührer-Traktor, für ihn bestimmt unvorstellbar alt.

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Ohne Seilbahn geht nichts